Ich schrieb diese Geschichte in der Annahme, dass über das Dorf Apelern noch keine abgeschlossene Chronik vorliegt. Unabhängig von veröffentlichten Dokumenten des Heimat- und Verkehrsvereins über die mehr als tausendjährige Geschichte habe ich mich bemüht, das Leben und Treiben des Dorfes näher zu schildern. Dabei kam ich nicht umhin, auch noch etwas weiter in die Vergangenheit zurückzugreifen.
In meinen Schilderungen beziehe ich mich auch auf siebzig Jahre Erinnerungen, Selbsterlebnisse und auf Erzählungen mir bekannter, älterer Bürger. Den anderen Teil des Niedergeschriebenen entnahm ich den Akten der Gemeinde während meiner Tätigkeit als Bürgermeister. Diese Teilchronik verfasste ich auch, um mich nach der Berufstätigkeit bis zu meinem 79. Lebensjahr noch geistig zu betätigen.
Seit meiner Schulzeit als Volksschüler hatte die Geschichte für mich stets einen hohen Stellenwert. Meine Generation hat mehrere Regierungssysteme erlebt: Zuerst die Kaiserzeit, dann die Weimarer Republik, danach die Diktatur Hitlers und nun die föderalistische, demokratische Bundesrepublik.
Insbesondere wollte ich unseren jüngeren Einwohnern schildern, welche Strukturveränderungen unser Dorf durchmachte, was ich selbst erlebte, und wie die Bürger von Apelern in den verflossenen einhundert Jahren gelebt, gearbeitet und auch gefeiert haben. Sie soll auch unseren Neubürgern, die in der Zeit nach 1944 aus den deutschen Ostgebieten zu uns kamen, und deren Nachkommen einen Eindruck vermitteln, wie sich das dörfliche Geschehen in ihrer neuen Heimat zwei bis drei Generationen zuvor abspielte, und wie sich das kulturelle Leben seit dem Jahre 1880 – also in hundert Jahren – entwickelte.
Da die heutige Jugend eine tiefgreifende Wandlung durchmacht, indem sie sich sehr selbstbewusst und kritisch, aber weniger heimat- und traditionsgebunden gibt, war es mir ein Bedürfnis, dieser Generation zu zeigen, dass die Erinnerung an die Zeit ihrer Eltern, Groß- und Urgroßeltern hier in Apelern auch ein Teil ihres Lebens ist.